WE | Jeder, der mit Kindern zu tun hat, kennt den Satz: „Ich kann das nicht“. Manchmal ist es eine schnelle Ausrede, weil gerade die Lust fehlt, oft aber tatsächlich die Überzeugung, schlechter zu sein als die anderen. Den dadurch entstehenden emotionalen Druck gilt es abzubauen. Die einfache Antwort „Du kannst das NOCH nicht“ wirkt zuversichtlich.
Im Weiterbildungsmodul für Lesepaten ging es am 3. Februar 2025 um „Lernzuversicht“. Zustimmende Gesten und positive Anmerkungen der zahlreich erschienenen Teilnehmer gab es bereits während des Referates der Erziehungswissenschaftlerin Dr. Gisela Winkler vom Konrad-Martin-Haus in Bad Kösen.
Plakative Darstellung und Dialog zeigten die Komplexität des Lesenlernens und was sich dabei im Gehirn abspielt (Neuroplastizität).
Nicht jedes Kind hat die gleichen Voraussetzungen, manche lernen schnell, andere nicht. Immer – das gilt für alle – braucht es Übung, Konzentration, Ausdauer. Und Motivation. Besonders dann, wenn das Lernen schwerfällt.
Miteinander reden, zuhören, Fragen stellen … alles einfache Mittel, die förderlich sind, aber leider häufig fehlen in unserem durchgetakteten, schnellen, digitalisierten Alltag.
Tipps, wenn es während der Lese-lern-zeit stockt:
Im Tandem, also abwechselnd kurze Abschnitte lesen.
Suche Punkte. Wieviel Sätze hat dieser Absatz? Wieviel kannst du davon lesen?
Erzähle, was dir gefallen oder nicht gefallen hat. Was interessiert dich besonders?
Die Motivierungsliste lässt sich individuell und themenbezogen fortsetzen.
Auch das „uralte“ Spiel „Ich sehe was, was du nicht siehst“ ist wirksam. Aufmerksamkeit wird spielerisch gesteuert und macht Freude. Und genau das ist das Ziel von Lesepaten: Mit Freude, ohne Druck Lernzuversicht verbreitend lesen lernen.
Waltraud Eilers, Lesepatin