Mittelalter und Handwerk

Zu diesem Thema fand vom 19. bis 22. Juni 2017 unter Leitung der Arbeitsgruppe Architektur- und Umwelthaus (AUH) des Naumburger Bürgervereins e.V. mit Unterstützung des VDI (Verein Deutscher Ingenieure) eine Projektwoche für 18 Schüler(innen) der 5. bis 8. Klasse des Domgymnasiums Naumburg statt.

Am ersten Tag trafen sich alle Beteiligten im AUH. Nach der Vorstellung erfolgten Informationen zum Projektablauf und eine kurze Einführung zum Thema. Einbezogen wurde dabei die Bewerbung der Saale/Unstrut-Region zum Welterbe. Es folgte ein geführter Stadtrundgang in deren Mittelpunkt das mittelalterliche Naumburg, seine Handwerker sowie alte Haus- und Zunftzeichen standen. Am Steinweg besuchten wir Frau Römer, die noch heute den alten Handwerksberuf des Bürstenmachers ausübt.

Zurück im AUH wurde über die Bedeutung der Zünfte im Mittelalter und seine Erkennungsmerkmale gesprochen. Danach entwarfen die Schüler(innen) in Gruppenarbeit eigene Zunftfahnen.

 

 

 

 

 

 

Am zweiten Tag wurden mittelalterliche Handwerksberufe praktisch erprobt. Dazu begaben sich die Schüler(innen) in die Rollen von „Lehrlingen“. Unter Anleitung von „Handwerksmeistern“ wurde gewebt, Papier geschöpft und bedruckt sowie Wasserräder gebaut.

Bei der Herstellung von Papier war Muskelkraft gefragt, denn das Wasser musste mit einem Nudelholz aus dem Papierbrei gepresst werden. Aus aktuellem Anlass wurde beim Bedrucken des Papiers das Bild des Kirschfest-Prokop aufgebracht.

 

 

 

 

 

Beim Weben waren geschickte Finger und Ausdauer gefragt, um die verschiedenen Materialien, wie Wolle, Bänder usw. auf selbst hergestellten Webrahmen aus Weidenruten zu verweben.

Beim Bau der Wasserräder entstanden mittels Hammer, Säge und Klebstoff die unterschiedlichsten Modelle.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Am dritten Tag führte eine Exkursion zum ehemaligen Kloster Pforta. Nach einer Wanderung entlang der Kleinen Saale wurden im Rahmen einer Führung die noch vorhandenen Anlagen der Wassermühle besichtigt, welche damals u.a. zum Mahlen von Getreide genutzt wurde. Auf dem Rückweg, an der Klopstockquelle, unterzogen die „Handwerkslehrlinge“ die am Tag zuvor gebauten Wasserräder einem Test. Das anschließende Mittelaltermahl im Freien wurde von Allen mit großem Appetit verzehrt. Die Tafel war mit einem großen Laib Brot, Käse, Wurst und Marmelade gedeckt. Getrunken wurde „Gänsewein“ (Quellwasser).

 

 

 

Am vierten und letzten Tag standen das Marktgeschehen und die Ernährung im Mittelalter im Vordergrund. Verschiedene Getreidearten wurde gemahlen und daraus Teigfladen hergestellt, die anschließend gebacken wurden. In der Zwischenzeit galt es, einen Mittelaltermarkt aufzubauen. Dort konnten zum Abschluss die hergestellten Waren aus Holz, Papier, Wolle, Perlen usw. mittels „Schokoladentaler“ gekauft und gehandelt werden.

 

 

 

 

 


Am Freitag
präsentierten die Schüler(innen) mittels Film, Fotos und hergestellten Waren ihr Mittelalterprojekt im Domgymnasium.

Ein Dank geht an alle Unterstützer und Helfer, die diese Projekttage für alle Beteiligten zu einem Erlebnis gemacht haben.

Ein besonderer Dank gilt dem Förderverein Welterbe e.V. für die inhaltliche und finanzielle Unterstützung.

Text und Fotos: S. Heinisch, W. Degener

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