Projekt Schweitzer-Schule

Projekt „Wohnen in der Stadt?“

Ein gesamtes Schulhalbjahr führten Schülerinnen und Schüler 8. Klassen der Albert-Schweitzer-Schule wöchentlich ihren Unterricht im Naumburger Architektur- und Umwelthaus (AUH) durch. Der Wahlpflichtkurs bat ihnen und den Pädagogen die Möglichkeit, für zwei Unterrichtsstunden in der Woche, Projektarbeit und eine freiere Gestaltung des Lehrplans zu praktizieren. Und dies nutzten die jungen Leute. Sie nahmen den Weg ins AUH gern in Kauf, um Theoretisches und Praktisches miteinander zu verbinden.

Die Mitglieder der Arbeitsgruppe der Architekten und Ingenieure im Naumburger Bürgerverein e.V. entwickelten dafür ein Konzept zum Thema „Wohnen in der Stadt“, dessen Basis die praktische Arbeit mit Stift und Papier, am Experiment oder beim Modellbau darstellten. Die aktive Mitgestaltung des Unterrichts durch die Schülerinnen und Schüler war dabei gewünscht und die Entwicklung eigener Ideen und Kreativität das Hauptziel des Projekts.

Am konkreten Beispiel der „Gestaltung und Nutzung einer Brachfläche in Naumburg“ wurden Kompetenzen, wie z. B. Wahrnehmung des eigenen Lebensraums, Wissen zur Stadtgestaltung und Stadtentwicklung sowie Erfassen von Zusammenhängen zwischen Materialien und Stabilität geschult und gefördert.

Nach einem kleinen Stadtrundgang zu Beginn des Projekts, der vor allem der Wahrnehmungsschulung diente, und praktischen Übungen zum räumlichen Denken, zu Tragfähigkeit und Stabilität, galt es im ersten Schulhalbjahr Ideen für ein eigenes Traumhaus zu entwickeln und in Wort, Schrift und Modell umzusetzen. Wie und wo möchte ich wohnen: in der Stadt oder auf dem Land; in großen oder kleinen Räumen; mit Familie, Freunden, Haustieren oder allein; brauche ich viel oder wenig Licht? Über all diese Fragen wurde nachgedacht und so mancher Traum wurde gesponnen.

Das zweite Halbjahr war konkret einer leerstehenden Fläche innerhalb der Naumburger Innenstadt gewidmet. Diese wurde zunächst gedanklich beplant und bebaut. Fragen, wie „Was ist möglich?“, „Was ist nötig?“ und „Was ist schön?“ standen bei der Ideenfindung im Mittelpunkt. Mit handwerklichem Geschick entstanden daraus am Ende des Schuljahres maßstäbliche Modelle, welche die Wünsche der Jugendlichen und die Belange der Stadt vereinten.

Ein wesentlicher Hintergrund für diese und ähnliche Projekte im AUH ist der Wunsch, Kindern und Jugendlichen ihre Heimatstadt näher zu bringen und über das Vermitteln von Prozessen der Architekturgestaltung und Stadtentwicklung, Kenntnisse über die Möglichkeiten der eigenen Mitbestimmung zu vermitteln.

In den vergangenen Jahren wurden längerfristige Projekte, die in den laufenden Schulbetrieb eingebunden waren, durch Gelder des Naumburger Bürgervereins e.V., teilweise auch mit Unterstützung von Förder- oder Sponsorengeldern umgesetzt. Um die Qualität der Angebote aufrecht zu erhalten, ausreichend Material und Werkzeug zur Verfügung zu stellen, anteilige Personalkosten und die Unkosten für die Nutzung des AUH abzudecken, wird dies in Zukunft auch die Mithilfe durch die Schulen und Kindereinrichtungen erfordern. Außerdem sind wir zusätzlich zur ehrenamtlichen Tätigkeit unserer Mitglieder auch weiterhin auf Spenden der Bürgerschaft angewiesen.

 

 

 

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