Auszug aus dem Naumburger Tageblatt vom 13.10.2015
BILDUNG. Das Leseprojekt von Bücherei und Kita „Regenbogen“ geht an den Start. Kinder werden von Eltern begleitet.
Von Constanze Matthes
Naumburg. Der Fuchs hat schon einen Kopf und vier Füße. „Was braucht er noch“, fragt Silke Lein den fünfjährigen Nico, der neben der stellvertretenden Leiterin der Kindertagesstätte „Regenbogen“ Platz genommen hat. „Bücher!“, ruft der Junge und bringt mit Pinsel und Wasserfarbe flugs seinen gerade gefassten Gedanken auf das Papier. Mädchen und Jungen der Einrichtung in der Schreberstraße sind in der Naumburger Kinderbibliothek zu Gast und lernen dabei das Buch „Pippilothek??? Eine Bibliothek wirkt Wunder“ kennen.
Der Besuch ist Teil des neuen Projektes „Lesen macht stark: Lesen und digitale Medien“, das beide Häuser mit Lesementoren des Naumburger Bürgervereins durchführen (wir berichteten). Ziel ist es, die Kinder mit dem Medium Buch und der Kinderbibliothek vertraut zu machen. „Wir haben bereits vor dem Projekt regelmäßig die Kinderbibliothek besucht“, erzählt die stellvertretende Kita-Leiterin. „Das Lesen ist unverzichtbarer Bestandteil, die Sprache zu lernen. Einige Kinder haben damit Schwierigkeiten. Nur wer richtig sprechen kann, wird richtig schreiben lernen. Bücher spielen deshalb eine wichtige Rolle und sind im Tagesablauf bei uns immer präsent.“
Wichtig sei jedoch die Präsenz der Eltern. Silke Lein und Antje Key, Leiterin der Kinderbibliothek, zeigen sich erfreut, dass viele Eltern zum Projekt mitgekommen sind. „Eltern sollen wissen, dass es uns gibt und was wir anbieten. Außerdem ist dieser Besuch auch ein gemeinsames Erlebnis“, bemerkt Antje Key. Stefanie Heth, Mutter des sechsjährigen Niklas, ist das erste Mal hier. „Es gefällt mir. Es ist sehr schön und gemütlich für Kinder eingerichtet“, sagt sie. Die Initiative ist auf drei Jahre angelegt und wird mit dem Programm „Kultur macht stark“ des Bundesbildungsministeriums unterstützt. Eine zweite Aktion ist für November geplant. Dann stehen die Nutzung der Bücherei und die Ausleihe im Mittelpunkt.
Die Lesementoren werden indes auch außerhalb des Projektes künftig eine Veranstaltung betreuen. Ab Anfang November soll es jeden Donnerstag ab 16.15 Uhr eine Vorlesezeit für Kinder geben. „Sie entstand auf Anregung eines syrischen Vaters“, erzählt Antje Key.