Buchmesse 2013

„Vorsicht Buch!“
So lautete das diesjährige Motto der Leipziger Buchmesse.
„Vorsicht Buch?“ Irritierender Hinweis. Nicht nur der Slogan, sondern auch, dass ein Komma fehlt.
Eine Warnung vor Büchern? Natürlich nicht! Eher der schmunzelnde, wenn auch ernstgemeinte Hinweis auf die Buch(kauf)kultur. Immer mehr Menschen tendieren – nein, noch nicht zum E-Book – wohl aber zum Kauf von Büchern bei Internethändlern. Hält der Trend an oder steigert sich, könnten lokale Buchhandlungen in kleineren Städten über kurz oder lang ihre Existenz verlieren. Was schade wäre.
„Vorsicht Buch!“ will „warnen“, will sagen: Bücher sind spannend. Bücher faszinieren. Bücher können alles andere vergessen lassen. Bücher können verändern.
„Vorsicht Buch!“ will aber auch Noch-Nicht-Leser neugierig machen. Nach dem Motto: „Warne und es wird interessant!“
Nicht gewarnt werden mussten Lesementoren des Naumburger Bürgervereins. Neugierig waren sie ohnehin. Wie jedes Jahr.
Auf Initiative der Leiterin des Naumburger Leseprojekts, Claudia Königsberg, und mit Freikarten des Verlages Mildenberger, besuchten mit ihr am 14. März 2013 das „Literaturfest“ in Leipzig: Herr und Frau Drews, Frau Günther, Frau Grandke, Frau Hoppe und Frau Meinhold.

Wir besuchten Vorträge verschiedener Referenten, so Frau Königsberg. Unter dem Motto: „Mädchen sind Leseratten und Jungen Büchermuffel“ stellten Thomas Brenner (Sächsisches Bildungsinstitut), Professor Dr. Karin Richter (Universität Erfurt) und Dr. Monika Plath (Universität Erfurt) u.a. die Ergebnisse eines Schul- und Forschungsprojektes zur Lesemotivation aus Sachsen und Thüringen vor. Es gab Einblicke in Inhalte und Arbeitsphasen des geschlechtsorientierten Leseprojektes“, so Frau Königsberg weiter.
Als Fazit für Lesepaten halten Herr und Frau Drews unter anderem fest: „Auch ,Comics‘  sind interessant“! Das Ehepaar fühlte sich angesprochen und überzeugt zugleich von dem Ergebnis einer Studie mit Grundschülern der Klassen 2 bis 6. „Wir erfuhren, dass es möglich ist, mit grafischen Elementen und ungewöhhnlichen Illustrationen den Kindern literarische Texte (Märchen, Mythen, klassische Literatur) nahe zu bringen, die heutzutage sonst nicht zu den bevorzugten Lesevergnügen gehören!“, so Herr Drews.
Frau Meinhold zeigte sich begeistert von der Präsentation „Projekt Lesestark! Dresden blättert die Welt auf“. (s. www.lesestark-dresden.de). Vertreter der Städtischen Bibliotheken und der Bürgerstiftung Dresden arbeiten zur Förderung der Lesekompetenz mit mehr als 100 Lesepaten, die in einem dreijährigen Fortbildungsprogramm begleitet wurden und in Kindertagesstätten und Grundschulen vorlesen.
„Als Impuls aus diesem Projekt festigte sich bei mir sofort die Idee, zusammen mit Lesekindern in einem Kindergarten aktiv zu werden“, stellte Frau Meinhold bereits auf der Rückfahrt fest: KINDER lesen für KINDER! „Ich bin sicher“, meinte die Lesementorin „so könnte die Lesefreudigkeit der sich mühenden Grundschüler ebenso geweckt werden, wie die der Kindergartenkinder“.
Festzuhalten bleibt also insgesamt: Ein Besuch der Leipziger Messe lohnt sich immer, ist inspirierend und zeigt nachhaltige Wirkung.

Waltraud Eilers, Lesementorin an der Uta-Schule

 

 

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