Auf der Suche nach Hausmarken in der Naumburger Altstadt versammelten sich am 24. und 25. April 8 Kinder aus dem Domstifte-Hort zu zwei Projektvormittagen im Architektur- und Umwelthaus. Los ging es am ersten Tag mit der Erklärung, welche große Bedeutung Hausmarken oder -zeichen für die damaligen Menschen hatten. So konnten die Kinder erfahren, dass die Zeichen immer für eine Familie standen und damit der Besitz auf das Hab und Gut erklärt wurde.
Die Hausmarken wurden vererbt, auch bei einem Eigentümerwechsel wurden die Marken am Haus nicht entfernt. Da die meisten Menschen im Mittelalter noch nicht lesen oder schreiben konnten, erklärten die Hauszeichen z.B. das Handwerk. Auch wurden Hauszeichen für Unterschriften unter Verträge, Urkunden, Zeugenaussagen und bei Schuldscheinen eingesetzt. Später wandelten sich viele Hausmarken um und dienten als Grundlage für spätere Familienwappen. Nicht nur der Adel bediente sich einer Hausmarke, auch Bauern und Handwerker versahen ihre Güter, Tiere, Waren mit einem Zeichen.
Nach dieser kurzen Einführung startete unser kleiner Rundgang durch die Innenstadt von Naumburg. Anhand eines Arbeitsblattes betrachteten oder suchten die Kinder die ausgewählte Hausmarken, die durch viele Straßen und Gassen der Altstadt führten.
Am Anfang des zweiten Tages, schauten sich die Kinder die schönen ausgesuchten Hausmarken nochmals auf Bildern an und kontrollierten dabei ihr ausgefülltes Arbeitsblatt.
Nach der Pause ging es an die Gestaltung der eigenen Hausmarke für die Familie. Mit Schere und vielen bunten Papieren wurden durch Collagen die Hausmarken gebastelt. So entstanden sehr persönliche Hauszeichen wo Schiffe, Häuser und Kirschen für jedes Familienmitglied eine Bedeutung fanden.
Text: D. Grenzdörfer, Fotos: S. Heinisch, W. Degener