im Architektur- und Umwelthaus (AUH)
Ulrich Hubs Geschichte „An der Arche um Acht“ stand im Mittelpunkt des Theatercamps, welches vom 17. bis 23. Oktober 2020 im Architektur- und Umwelthaus seine imaginären Zelte aufschlug. Unter Federführung der Theaterpädagogin unseres Stadttheaters, Sophie Luther, und in Kooperation mit der Jugendbildungsstätte St. Michaels-Haus in Roßbach fanden sich in den Herbstferien 12 theaterinteressierte Kinder im Alter von 9 bis 13 Jahren zusammen, um zu überlegen, was die Geschichte mit ihnen zu tun hat. Neben dem Philosophieren, der Entwicklung von Szenen und dem Schauspielern sollte von jedem Kind ein ganz persönlicher Reisekoffer „gefüllt“ werden. Die letztere Aufgabe zu meistern, fand unter Anleitung dreier Mitglieder der Arbeitsgruppe des Naumburger Bürgerverein e.V. statt.
Im Vorfeld überlegten sich die drei Kooperationspartner, wie man die Geschichte „An der Arche um Acht“ am besten als Ferienprojekt umzusetzen könnte. In dem Stück geht es um drei Pinguine, Schmetterlinge, eine Taube, Gott, Reisen, Koffer, Geheimnisse, Freundschaft, Zusammenhalt, ganz persönliche Entscheidungen und leckeren Käsekuchen. So entstand ein gemeinsamer Plan. Als Erstes galt es, sich durch Lesen bzw. Vorlesen mit der Geschichte vertraut zu machen. Danach folgte der Bau eines Schattentheaters, Improvisationen zum Stück, viele verschiedene Koffer und ganz persönliche sowie gemeinsame Beziehungen zum Thema. Am Schluss sollten eine kleine Aufführung sowie die Präsentation der Gebauten und Gebastelten entstehen, die wegen der derzeitigen Situation leider nur im ganz kleinen Kreis stattfinden konnte.
Frau Grenzdörfer, Frau Hamann und Frau Heinisch aus der Arbeitsgruppe im AUH begleiteten die Kinder während der gesamten Ferienwoche und stellten die fast fertig gestellte Werkstatt der Gruppenarbeit zur Verfügung. Dort wurden dann aus Schuhkartons die eigenen Koffer gestaltet. Aus ihnen entstanden so die persönlichen „Reise-Koffer“ der Kinder, in denen später wichtige und liebenswerte Dinge Platz finden sollten. Die Kartons wurden mit Farben bemalt und das Innere mit Stoffen und/oder Fotos beklebt. Als Kleber wurde ein selbsthergestellter Kleister verwendet. Die Kinder waren erstaunt, wieviel Klebekraft in dem Mehl-Wasser-Gemisch steckte. Große Freude entstand, als alle das Falten von Schmetterlingen in Origamitechnik beherrschten. Viele schöne Schmetterlinge entstanden und schmückten so die noch uneingerichtete Werkstatt.
Wichtig für die Feriengemeinschaft war das Suchen von Ästen im Bürgergarten. Das zusammen getragene Holz wurde auf eine passende Größe zurecht gesägt, denn daraus sollten Flösse entstehen, welche zur Symbolik der Arche passten. Die zwei Flösse wurden mit viel Geschick und nur mit jeweils einer Leine zusammengebaut. Aus zeitlichen Gründen konnten sie nicht am Wasser (Saale) ausprobiert werden. Ob sie hätten schwimmen können, bleibt erstmal ihr Geheimnis.
Am Freitag, dem Abschlusstag, gab es in der Werkstatt eine kleine Ausstellung. Diese wurde aus den vielen gestalteten und gebastelten Gegenständen zusammengestellt und mit viel Stolz den Erwachsenen präsentiert, von denen die Campteilnehmer*innen abgeholt wurden. Im Vorfeld dieser kleinen Präsentation wurde – in Anlehnung an die Geschichte – gemeinsam Käsekuchen gegessen und dabei über die vergangenen Tage gesprochen; Positives und Negatives wurde benannt sowie die entstandene „verschworene“ Gemeinschaft gelobt. Ein weiterer Höhepunkt für alle, einschließlich des Theaterintendanten Herrn Neugebauer, stellten musikalisch begleitete Spielszenen dar, die sich die Kinder mit der Theaterpädagogin Sophie Luther über den Projektzeitraum erarbeitet hatten.
Dies war die dritte Zusammenarbeit unserer Arbeitsgruppe mit der Theaterpädagogik des Naumburger Theaters im Architektur- und Umwelthaus. Nach Frau Kuhs und ihrem Team im vergangenen Jahr verlief die Zusammenarbeit mit Frau Luther und ihrer Assistentin genauso unproblematisch und harmonisch. Lediglich die coronabedingten Einschränkungen erforderten von allen Beteiligten viel Disziplin und Flexibilität. Wir freuen uns bereits auf das nächste gemeinsame Projekt!
Fotos: Verein
Beitrag: Dietlind Grenzdörfer/Susanne Heinisch