Buchmesse 2015

von Waltraud Eilers, 16. März 2015

Auf Einladung des Mildenberger Verlages besuchten die Lesementoren Hanna Grandke, Anett Maier, Sabine Ude, die Leiterin des Projekts Claudia Königsberg und Waltraud Eilers am 12. März 2015 die Buchmesse. Ein Resümee:

„Buch und Bildung gehören zusammen, sie sind intellektuelle Geschwister!“

Diese Aussage der Sächsischen Kulturministerin haben wir gern auf- und mitgenommen von der 2. Lehrerfachtagung im Rahmen der Leipziger Buchmesse.
Auch die gute Nachricht von Prof. Schulte-Markwort aus Hamburg, dass immerhin 80 % der Kinder psychisch gesund sind, nahmen wir gern zur Kenntnis, angesichts der Überschrift des Hauptvortrages: Burnout Kids.

Was sind das für Kinder, die ein Burnout-Syndrom haben? Es sind in der Regel freundliche, höfliche, unauffällige Kinder, erklärt der Professor anhand von  Fallstudien. Er spricht allerdings ungern von Burnout. Er nennt es lieber Erschöpfungsdepression. Dabei geht es um den inneren bzw. verinnerlichten – oft eigenen Leistungsanspruch, der nicht entsprechend bedient werden kann und durch mangelnde Selbsteinschätzung entsteht. Burnout stehe – noch –  in keinem Diagnosekatalog, erklärt er, müsse aber in den letzten Jahren immer häufiger diagnostiziert werden. Gleichwohl handelt es sich um kein modernes Phänomen. Schon in der Bibel sei der Befund beschrieben.
Wir alle leben in einer durchökonomisierten Gesellschaft. Nichts entsteht ohne Gegenwertdarstellung. Wer nichts leistet, hat verloren. Das lernen Kinder von klein auf. Und das ist eine der Ursachen für die Überforderung … selbst bei den Jüngsten.


Alltags- und Freizeitstress ist nicht nur für viele Erwachsene ein Problem, sondern auch für den Nachwuchs. Trotz – oder gerade wegen der vielen Aktivitäten – leben wir heute dennoch deutlich isolierter als vorherige Generationen. Zeit, um Freundschaften zu knüpfen bzw. zu pflegen, ist rar geworden. Dabei ist die Freundschaft und gemeinsames Erleben ausgesprochen wichtig für die Sozialisation.

Ein Zeitmesser – die digitale Präsenz im Alltag –  tut ein Übriges. Die digitale Welt ist von Atemlosigkeit geprägt und birgt unter Umständen Suchtpotenzial. Wir müssen lernen, verantwortungsvoll und ausgewogen damit umzugehen. Natürlich kann man Kindern digitale Errungenschaften nicht vorenthalten oder verbieten. Es kommt – das gilt generell – auf das richtige Maß an.

Kindheit hat sich sehr verändert in den letzten Jahrzehnten: Kinder sind heute entweder „über“behütet und materiell gut ausgestattet oder leben im anderen Extrem von Armut, Trennung und Gewalt.
Was hat das Gehörte mit unserem Leseprojekt zu tun?

Unsere angebotene Hilfestellung in entspannter Atmosphäre kann Lesefreude entfachen, kann den Kindern die Welt der Bücher näherbringen und bestenfalls Selbstvertrauen vermitteln. Ganz ohne Druck.

 

 

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