Buchmesse 2018

WE | Die meisten der Lesepaten hatten beschlossen, am 15. März 2018 nach Leipzig zur Buchmesse zu fahren. Sie waren gut beraten, denn sie erreichten problemlos mit der Bahn ihr Ziel, fanden sogar Sitzplätze.

Lesepaten, die sich aus terminlichen Gründen für andere Messetage entschieden, hatten mit  winterlichen Straßenverhältnissen zu kämpfen.

„Nichts geht mehr“ hieß es für jene, die am Samstag mit dem Zug die Messehallen erreichen wollten. Wegen vereister Schienen waren die Bahnhöfe in Halle und Leipzig komplett gesperrt. Diese Tatsache machte die Messeleitung resümierend dafür verantwortlich, dass in diesem Jahr kein neuer Besucherrekord vermeldet werden konnte. Im Gegenteil, es kamen etwa 14.000 Besucher weniger. Das tat der Freude unserer Lesepaten natürlich keinen Abbruch. Im Gegenteil. Ihnen gefiel es, dass es nicht gar so voll war.

Dorothee Sieber, Leiterin des Leseprojektes, berichtet wie folgt:

Die Leipziger Buchmesse stellt für uns Lesepaten jährlich einen besonderen  Höhepunkt dar.

Unsere Gruppe traf sich am Donnerstag, dem 15. März. Zum ersten Mal fuhr Helga Hoffmann mit, neue Lesepatin an der Georgenschule. Die Zugfahrt nutzten wir zu regem Erfahrungsaustausch. Auch in diesem Jahr folgten wir gern der Einladung des Mildenberger Verlages. Frau Klingner, Schulberaterin genannten Verlages, empfing uns herzlich am Bücherstand. Sie präsentierte Neuerscheinungen und Spiele – wir bestellten. Danach teilte sich die Gruppe auf und ging auf individuelle Entdeckungsreise. Interessante Vorträge wurden besucht, Neuerscheinungen geprüft oder Gespräche mit Schriftstellern geführt. Ich war auf der Suche nach einem passenden Buch für unsere Buchvorstellung zum Lesefest im Jahr 2019. Ob ich eines gefunden habe? Das verrate ich erst beim nächsten Treffen unserer Lesepatengruppe.

Sehr hilfreich war auch ein Gespräch mit Herrn Friedel vom Klettverlag, der ebenfalls Neuerscheinungen vorstellte, die für meine Arbeit mit meinen Flüchtlingskindern gut geeignet sind.

Mit vielen Leseproben beladen, auch für meine Enkelkinder, ging es am späten Nachmittag zurück nach Naumburg. Im Gespräch mit meinen Mitstreitern wurde schnell klar: Der Messebesuch hat sich für alle gelohnt.

Dorothea Meinhold, Lesepatin an der Georgenschule schreibt:

Seit einigen Jahren fahren Lesepaten des Naumburger Bürgervereins, eingeladen vom Mildenberger Verlag, zur Leipziger Buchmesse.

Beim Schlendern durch die ersten der mit Büchern und Menschen gefüllten Hallen fällt mein Blick auf eine der improvisierten Lesebuden, in der Schüler auf Hockern und Fußboden sitzen und einer Autorin konzentriert zuhören, die aus ihrem Buch vorliest. Rasch zähle ich: 123 Kinder sind es, Vorbeikommende setzen sich dazu, still und aufmerksam. Wie geht das? Was liest die Autorin, wie liest sie … und schon bin ich selbst in der Welt dieses Buches angekommen. Und es wiederholt sich an anderen Verlagsständen und in anderen Lesebuden. Wir lassen uns verzaubern, wir lassen uns mitnehmen in Nachdenklichkeit und andere Welten. Wir versuchen hinzuschauen, wie Begeisterung für das Lesen geweckt wird, und wie wir sie möglichst an unsere Lesekinder weitergeben können. Zwischendurch schauen wir nach brauchbaren Materialien und knüpfen Kontakte mit Autoren, die wir für das Lesefest 2019 einladen könnten.

Die App des iPhones einer Lesepatin weist aus, was wir an Strecke meisterten: 13.600 Schritte = 7,1 km, ohne Weg zum und vom Bahnhof Naumburg.

Beenden möchte ich diesen Beitrag mit einem Zitat von Hermann Hesse:

Es gibt keine tausend oder hundert «beste Bücher», es gibt für jeden einzelnen Menschen eine besondere Auswahl dessen, was ihm verwandt und verständlich, lieb und wertvoll ist.

Waltraud Eilers, Lesepatin an der Utaschule

 

 

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