„HERR DER DIEBE“

ein spannendes Kinder- und Jugendbuch von Cornelia Funke – bestens geeignet für ein Theaterprojekt

… doch bevor daraus in den kommenden Winterferien ein Theaterstück mit Naumburger Schauspielern*innen – großen und kleinen – entsteht, beschäftigten sich 16 Schüler*innen der Klasse 5a der Alexander-von-Humboldt-Schule eine Woche mit der Geschichte einer Kinderbande in der Lagunenstadt Venedig, welche in einem alten Kino Zuflucht gefunden hat. Im Mittelpunkt steht neben den Kindern und ihrem Anführer, dem „Herr der Diebe“, ein verzaubertes Karussell. Es geht um den Wunsch „Erwachsen zu sein“ oder aber „wieder zum Kind zu werden“ …

Im Vorfeld des einwöchigen Kooperationsprojekts zwischen dem Theater Naumburg und dem Naumburger Bürgerverein e.V. trafen sich alle Beteiligten in der Bibliothek, um Frau Matzner bei der sehr bildlichen Vorstellung des Buches mit all seinen Protagonisten zuzuhören.

Mit diesem Wissen verabredete sich die Klasse mit Herrn Böduel zu einem abenteuerlichen Rundgang durch den ehemaligen Theater- und Kinosaal der „Reichskrone“. So konnte die Vorstellungskraft für das „Sternenversteck“, dem verwaisten Kino aus dem Buch, geweckt werden.

Am Montag (21.10.2019) um 8 Uhr startete dann die eigentliche Arbeit im Architektur- und Umwelthaus (AUH). Entstehen sollten unter Anleitung der Bühnenbildnerin Frau Fülle Bühnenbilder sowie unter der Regie der Arbeitsgruppe im AUH Masken und ein selber gestaltetes Karussell.

Aufgeteilt in zwei Gruppen entwarfen und bauten die eine Hälfte der Kinder an den ersten beiden Tagen kreative Bühnenbilder aus großen und kleinen Kartons. Themen, wie „Venedig“, „das Sternenversteck“ und andere selbstgewählte Motive mit Bezug zum Buch wurden von den Kindern aufgegriffen und mit viel Einfallsreichtum umgesetzt.

Kreativität und handwerkliches Geschick waren auch bei den Mitgliedern der zweiten Schülergruppe gefragt. Los ging es dort mit dem Herstellen von Masken aus Gipsbinden. Zunächst wurden diese gewässert, dann vorsichtig in mehreren Schichten auf dem Gesicht verteilt, um nach einigen Minuten in festem Zustand vorsichtig abgenommen und zum Trocknen beiseite gelegt zu werden. Dies war natürlich nur im Zweierteam möglich.

Danach ging es für die zweite Gruppe mit skizzieren weiter. Es wurden Figuren für das Karussell entworfen, das aus einem großen Sonnenschirm – zur Verfügung gestellt von Herrn Gödicke – entstehen sollte. Zunächst wurden die Ideen klein auf Papier gebracht. Daraus entstanden dann große farbige Entwürfe, die später auf Pappe geklebt und auf der zweiten Seite nochmals mit Acrylfarben aufgemalt wurden. Die Kinder konnten bei der Gestaltung der Figuren ihrer Fantasie freien Lauf lassen und so entstanden acht farbenfrohe „Gestalten“, die am letzten Projekttag am Karussell befestigt wurden.

Nach zwei Tagen wurden die Schülergruppen getauscht, so dass alle die Möglichkeiten hatten, sowohl Bühnenbilder zu bauen, als auch eine Gipsmaske herzustellen.

Im Unterschied zu den „Erfindern“ der Karussellfiguren gestalteten die Schüler*innen der ersten Gruppe ab Wochenmitte das Karusselldach zum Thema „Sternenversteck“. Auch hier wurde zunächst auf kleinen Papierdreiecken skizziert. Danach vergrößerten die Kinder ihre Entwürfe auf große Papierdreiecke, die jeweils ein Dachsegment darstellten und gestalteten sie farblich. Anspruchsvoll war auch das Übertragen der Entwürfe auf den Stoff des ehemaligen Sonnenschirms. Jedes Gruppenmitglied gestaltete sein eigenes Dachsegment und so entstanden acht fantasievolle Bilder.

Natürlich blieben die Gipsmasken nicht weiß. Sie wurden nach dem Trocknen mit Hilfe von Farben, Federn und bunten Perlen in kleine Kunstwerke verwandelt – jedes mit seinem persönlichen Charakter.

Am Freitag Mittag war es dann soweit: die Arbeiten einer Woche wurden präsentiert. Viele Gäste und Interessierte versammelten sich im Saal des AUH: Mitschüler*innen der Alexander-von-Humboldt-Schule, Lehrer*innen, der Intendant des Naumburger Theaters, Herr Neugebauer, Eltern, Großeltern und vor allem natürlich alle Projektteilnehmer*innen. Mit viel Stolz berichteten die Schüler*innen und Betreuer*innen über ihre entstandenen Kunstwerke. Mit Gesprächen und kleinen Naschereien ging eine arbeitsreiche und spannende Projektwoche zu Ende. Die Ausstellung aller Arbeiten war noch für mehrere Wochen im AUH zu bestaunen und befindet sich inzwischen in der Bibliothek.

Wir danken allen am Projekt Beteiligten für die gute Zusammenarbeit – es hat großen Spaß gemacht! Ein besonderes Dankeschön geht an die Theaterpädagogin der Naumburger Theaters, Frau Kuhs. Mit ihrer unkomplizierten und offenen Art hat sie unsere Projektideen interessiert aufgenommen und mit uns gemeinsam weiterentwickelt und umgesetzt.

Sehr gespannt sind wir natürlich auf das entstehende Theaterstück aber bis Februar 2020 sind es ja nur noch „ein paar Runden auf dem Karussell“ …

Susanne Heinisch

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