Türme – am Beispiel der Wasserkunst am Wenzelsring

Im Juni 2018 fand ein Projekttag mit Grundschülern der Montessorischule Naumburg zum Thema Türme, am Beispiel der Wasserkunst am Wenzelsring statt. Nach der Begrüßung gab es einen kurzen historischen Rückblick über die Aufgabe des Wasserkunstturmes im Mittelalter. Er diente als Transportweg des Wassers in die Stadt. Zuerst wurde der Turm durch die Kinder skizziert. Danach ging es um das abmessen der Länge und Breite des Turms mit verschiedenen Möglichkeiten, wie z.B. in Schritten, Daumen/Zeigefinger-, Daumen /Kleiner Fingererabstand sowie vom Ellenbogen bis zum Ende der Hand. Es kamen bezeichnenderweise verschiedene Ergebnisse heraus, da ja der Körperbau jedes Menschen unterschiedlich ist. Mit diesem Experiment sollte darauf aufmerksam gemacht werden, dass es bis zur Erfindung des Metermaßes sehr schwierig war, Längen und Breiten genau zu bestimmen. Auch die Höhe des Wasserkunstturmes wurde geschätzt. Zur Erleichterung wurde ein 2-m-Zollstock an die Mauer gelehnt und mit genügend Abstand mit 2 Fingern die Längen der Höhe zusammengerechnet. Es kamen Ergebnisse von 8 bis 12 m heraus. Leider waren im Vorfeld des Projektes keine Daten über die genaue Höhe des Turmes zu erhalten.

 

 

 

 

 

 

Danach wurde das Projekt im Architektur- und Umwelthaus fortgeführt. Mit Bausteinen wurden Türme in unterschiedlicher Statik gebaut. Dabei wurde vermittelt, dass das Fundament breiter gebaut werden muss, damit die oberen Stockwerke z.B. witterungesbedingten Einflüssen standhielten. Dann stand die Frage im Raum: Wie hoch kann ein Turm aus gefalztem Papier, ohne Klebemittel gebaut werden, wobei man sehr vorsichtig sein musste, damit dieser nicht, z.B. durch Luftbewegungen oder andere Einflüsse, einstürzt? 4 Stockwerke wurden geschafft. Allen Beteiligten hat der Projekttag sehr viel Spaß gemacht, konnte man doch sehr viel über das Bauen im Mittelalter sowie in der heutigen Zeit lernen und welche Einflüsse auf einen Turm wirken, damit er seinen Stand behält.

Text und Fotos: Wolfgang Degener

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